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72-Stunden-Aktion

"Das ist eine der beeindruckendsten Sozialaktionen"

20.04.2024

Augsburg (pba). In drei Tagen die Welt ein kleines bisschen besser machen - das ist die Idee der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). An diesem Wochenende konnten sich Bischof Dr. Bertram Meier und Weihbischof Florian Wörner in zwei Bustouren einen Eindruck von zahlreichen Projekten im Bistum verschaffen.

Die Pfadfinderinnengemeinschaft Sankt Georg in Markt Rettenbach zum Beispiel hat ein Biotop geschaffen, mit einem Barfußpfad und einem Insektenhotel, in das schon kurz nach „Eröffnung“ die ersten Insekten eingezogen sind. Bischof Bertram hatte extra festes Schuhwerk angezogen, um sich das auf einem matschigen Feld aus nächster Nähe anzusehen – und zeigte sich davon und von der 72-Stunden-Aktion insgesamt beeindruckt: „Das ist eine der beeindruckendsten Sozialaktionen, die der BDKJ hier veranstaltet. Es geht um Ökologie, es geht um Caritatives, es geht immer um Nachhaltigkeit. Papst Franziskus hätten seine helle Freude an der Aktion, denn hier geht es um die Bewahrung der Schöpfung.“

Im Allgäu konnten im Rahmen der Bustour noch eine Spiel-Olympiade in Obergünzburg besichtigt werden, organisiert von der Kolpingjugend Obergünzburg, und eine Flüchtlingsunterkunft in Wolfertschwenden, die von jungen Katholikinnen und Katholiken mit selbstgemalten Bildern im Eingangsbereich und mit zwei Hochbeeten draußen verschönert worden ist.

Trotz Matsch und kalten Temperaturen halfen die Jugendpfadfinder des Bezirks Augsburg bei der Renovierung einer Pferdesportanlage (Foto: Maria Rösch / pba)
Trotz Matsch und kalten Temperaturen halfen die Jugendpfadfinder des Bezirks Augsburg bei der Renovierung einer Pferdesportanlage (Foto: Maria Rösch / pba)

Bei der Bustour rund um Augsburg zeigte sich auch Weihbischof Florian Wörner begeistert von den vielfältigen Aktionen und Ideen der 4500 Engagierten, die sich allein im Bistum Augsburg in 180 Projekten einsetzen. „Es ist schön zu sehen, dass hier so viele Kinder und Jugendliche ihre Zeit für andere Menschen investieren, ohne zu fragen, was sie selbst davon haben“, betonte der Weihbischof im Blick auf alle drei Projekte, die im Laufe des Vormittags besucht wurden und ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzten.

So ging es bei einem Kooperationsprojekt zwischen den Jugendpfadfindern des Bezirks Augsburg und dem Augsburger Pferdesportverein vor allem um handwerkliches Engagement. Die Instandsetzung der Pferdesporthalle und der Außenanlagen in der Firnhaberau in Augsburg sollte in 72 Stunden geschafft sein. Mit Schubkarren, Spaten und Malerpinsel ausgerüstet, ließen sich die Neun bis Dreizehnjährigen selbst vom Regen, Matsch und den kalten Temperaturen nicht abhalten.

Um das Demokratieverständnis ging es bei einem Projekt der Kolpingjugend Schwabmünchen. Einen Planspiel wurde erstellt. (Foto: Maria Rösch / pba)
Um das Demokratieverständnis ging es bei einem Projekt der Kolpingjugend Schwabmünchen. Einen Planspiel wurde erstellt. (Foto: Maria Rösch / pba)

Einen eher inhaltlichen Schwerpunkt setzte hingegen die Kolpingjugend Schwabmünchen mit ihrem Projekt. Rund um die Themen „Demokratie“, „75 Jahre Grundgesetz“ und „gegen Rechtsextremismus“ entwickelten die Jugendlichen ein Planspiel, das im Anschluss an die Aktion in Schulen, aber auch verbandsintern, zum Einsatz kommen kann. „Wir wollten eher inhaltlich arbeiten, um zu zeigen für welche Werte die Kolpingjugend steht. Ziel unseres Planspiels ist es, Demokratie erlebbar zu machen. Die Kinder sollen spielerisch an das Thema herangeführt werden“, erklärte Katharina Heckl von der Schwabmünchner Kolpingjugend in einer kurzen Vorstellungsrunde.  

Einen generationenübergreifenden Akzent wollte dagegen die Pfarrjugend der Pfarreiengemeinschaft Haunstetten bei der diesjährigen 72-Stunden-Aktion setzen. Gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des örtlichen „Senioren Wohnens“ verschönerten sie deshalb den Garten der Wohnanlage. Neben einem Hochbeet bastelten sie an einem Vogelkasten, gestalteten Kunstblumen für Vasenschmuck, aßen und beteten zusammen. „Dass sich hier verschiedene Generationen treffen, sich gegenseitig bereichern und Freude teilen, ist einfach sehr schön“, freute sich Weihbischof Florian Wörner über das gelungene Miteinander von Jung und Alt.

Begeistert über den Kern der Sozialaktion und die Fußspuren, die sie nicht nur bei jedem Jugendlichen hinterlässt, zeigte sich Julia Spanier, geistliche Begleiterin beim BDKJ Diözesanverband Augsburg: „Man sieht, was man getan hat, und man kann auf einfache Weise Gott in der Diözese und in der Welt Hände, Füße, Gesicht und eine Stimme geben, und das ist für Jugendarbeit einfach grandios.“

Jung und Alt im Austausch: Darum ging es beim Projekt der Pfarrjugend in Haunstetten. Gemeinsam mit den Seniorinnen und Senioren verschönerten sie nicht nur die Außenanlagen des Wohnheims. (Foto: Maria Rösch / pba)
Jung und Alt im Austausch: Darum ging es beim Projekt der Pfarrjugend in Haunstetten. Gemeinsam mit den Seniorinnen und Senioren verschönerten sie nicht nur die Außenanlagen des Wohnheims. (Foto: Maria Rösch / pba)

Die bundesweite 72-Stunden-Aktion findet nach Austragungen im Jahr 2013 und 2019 heuer zum dritten Mal statt. Neben Beteiligung aller 27 deutschen Bistümer, hat die Sozialaktion mittlerweile auch die internationale Ebene erreicht. So sind weitere 39 Aktionsgruppen in 15 Ländern weltweit aktiv. Nach Beginn am Donnerstag um 17.07 Uhr endet sie nach genau 72 Stunden an diesem Sonntag um 17.07 Uhr. Aufgrund deutlicher Steigerung an Teilnehmenden und Projekten im Vergleich zum Vorjahr, zählt das Bistum Augsburg heuer zur zahlenmäßig drittstärksten Diözese bundesweit.